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Satire

DIE GEFAHREN DES VEGETARISMUS – UND WIE MAN SICH DAVOR SCHÜTZEN KANN
(Copyright (c) 1997 by „The Abi’97 Group“. All rights reserved.)

In der heutigen Gesellschaft nimmt die Zahl der Menschen, die sich selbst als Vegetarier bezeichnen, in erschreckendem Maße zu. Jeder Nicht-Vegetarier, im Folgenden als „Fleischesser“ bezeichnet, sieht sich einer wachsenden Bedrohung in Form einer Umstellung der Lebensmittelindustrie auf die unnatürlichen Bedürfnisse dieser „Gemüseschwuchteln“ ausgesetzt. Die Zahl der angebotenen vegetarischen Gerichte wächst zusehends, und man muß befürchten, daß sie eines Tages fleischhaltige Gerichte verdrängen werden, ebenso wie vegetarische Restaurants und Imbisse vor allem in Großstädten immer mehr den Platz der traditionellen C-Wurst- oder Gyros-Buden einnehmen. Zwar ist die Gefahr im Moment noch als gering anzusehen, doch diese Bewegung muß bereits jetzt gestoppt werden, bevor es ihr gelingt, in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen. Ich weise nur darauf hin, daß selbst Mc-Donalds bereits vegetarische Gerichte eingeführt hat! Es ist also meine Pflicht als normaler und anständiger Bürger, die Menschen vor den Gefahren dieser Bewegung zu warnen, sowie ihnen mitzuteilen, wie man wirkungsvoll vorbeugen kann:

Teil 1. „Wie man Vegetarier erkennt“

Den gemeinen Vegetarier erkennt man am Äußeren: Er ist schwächlich gebaut, seine Haltung ist gebückt und sein Gesicht hat durch das Fehlen von Fleisch blass-gelbliche Hautfarbe und einen dümmlichen Gesichtsausdruck erhalten. Seine Kleidung besteht normalerweise aus „ökologisch abbaubaren Materialien, z.B. Wolle, und sieht deshalb ausgesprochen lächerlich aus. Stets trägt er ein kleines Köfferchen voller Körner, Salat und rohem Gemüse mit sich und man sieht ihn fast immer an einer kleinen Mohrrübe nagen.

In der letzten Zeit bemerkt man jedoch immer häufiger Vegetarier, die sich an die Gesellschaft anzupassen versuchen. Sie unterscheiden sich äußerlich nur geringfügig von normalen Menschen, was ein weiterer Beweis für ihre hinterhältige Untergrabung, ja Infizierung der Gesellschaft ist.

Trotzdem gibt es eine Reihe von Auffälligkeiten im Verhalten eines jeden Nicht-Fleischessers, die sich der Leser sorgsam einpräge, damit er auch die getarnten Vegetarier sofort erkennt.

1. Kein Vegetarier kann Fleisch essen. Man lade also verdächtige Personen auf eine Curry-Wurst/einen Burger ein und man erkennt sofort ihr wahres Gesicht. Um sich absolut sicher zu sein, kann man die betreffende Person auch zwingen, etwas von dem Fleisch abzubeissen und herunterzuschlucken. Stirbt sie, dann war sie auch ein Vegetarier.

2. Kein Vegetarier kann dem Anblick von Körnern oder rohem Gemüse widerstehen. Man trage also stets etwas Vogelfutter mit sich, um es auf den Boden zu streuen und zu beobachten, wer von den Anwesenden sich nicht mehr beherrschen kann.

3. Viele Vegetarier sind äußerst schwächlich. Um eine solche Person zu entlarven und sich selbst zu profilieren, fordere man Verdächtige zum Armdrücken auf. Nach dem Sieg hat man nicht nur eigene Männlichkeit, Charakterstärke und Potenz bzw. die Überlegenheit der Frau bewiesen, sondern auch einen Feind zutiefst gedemütigt. Dann singe man lauthals die internationale Fleischhymne.

4. Man quäle vor den Augen eines Verdächtigen ein Tier. Bemerkt man, wie die verdächtige Person unruhig wird oder gar einzuschreiten versucht, überwältige man sie und zwinge sie zum Armdrücken oder zum Fleischessen (s.o.).

Teil 2: „Wie man Vegetarier behandelt“

Da der Vegetarier an sich schon ein unnatürliches Subjekt ist (s.o.), ist es notwendig, ihm seine Entfremdung zu beweisen und sich so von ihm zu distanzieren. Ferner darf nie die Hoffnung aufgegeben werden, auch nur eine einzige dieser Personen wieder auf den richtigen Pfad zurückzuführen. Man muß bedenken, daß die meisten Vegetarier nicht als solche geboren werden, sondern erst im Laufe der Zeit zu solchen werden und daß somit Heilung nie aussichtslos ist.

> Die Kennlernphase

Zuerst behandele man jeden Vegetarier mit ungläubigem Erstaunen, um ihm zu zeigen, daß sein Verhalten nicht normal ist. Dabei benutze man Worte, die die eigenen Gefühle der Verachtung noch ein wenig verdecken, aber die Entfremdung klar zum Ausdruck bringen. Geeignet seien hierbei:

„Waaaaaaaaaas, du bist… VEGETARIER!?!“
„Aber, aber, warum denn? Warum???“
„Neh, ne!? Das glaub ich dir nicht.“
„Du ißt wirklich GAR KEIN Fleisch???“

Ist man dann vom Gegenüber als überzeugter Fleischesser erkannt worden, was nicht allzu lange dauern darf, dann trete man in die zweite Phase:

> Die Distanzierungs-phase

Hier erläutere man den eigenen Standpunkt, man mache klar, daß eventuelle Missionierungsversuche auf keinen Fall irgend einen Erfolg haben können. Je nach Verhalten des Vegetariers kann man hier unterschiedlich deutlich werden.

„Naah, willst du nicht auch mal ein bißchen saftiges Fleisch?“
„Willst du nicht mal eine Ausnahme machen?“ (So oft wie nur möglich danach fragen!! Am besten noch zu ergänzen mit „…mir zuliebe?“)
„Wie lange bist du schon Vegetarier? … Was, schon so lange? Das könnt ich nicht durchhalten.“
„Hast du denn nie Appetit auf ein bißchen Fleisch?“
„Also, ich würd nicht auskommen ohne mein Fleisch.“

Hat man dem Vegetarier seinen Standpunkt deutlich gemacht und ist man dann immer noch in seiner „Gesellschaft“, dann darf man übergehen in die dritte und interessanteste Phase:

> Die Hohn- und Spottphase

Einer verirrten Person wie einem Vegetarier kann und darf man weder Verständnis noch Toleranz beweisen. Es gilt, ihm mit allen Mitteln die Verfehlung seiner Einstellung zu beweisen. Geeignet und erprobt sind hierbei:

„Ohne Fleisch kein Preisch (haha)“
„Tja, du solltest halt mehr Fleisch essen.“ bzw. „Würdest du mehr Fleisch essen, wäre dir das nicht passiert.“
„Du vernaschst ja eh nur junges Gemüse (haha)“
„Was kann man von einem Vegetarier schon erwarten“
„Du ißt doch all den unschuldigen Tieren ihr Futter weg“ (hervorragend dazu geeignet, ein Gespräch vorzeitig zu beenden. Der Vegetarier versucht dann nämlich, den geeigneten Hohn für diese Worte zu finden, sein schwaches Hirn ist dazu aber nicht in der Lage.)
„Willst du nicht lieber ein paar Körner?“
„Schade, daß es keinen Fleisch-Eis/Kuchen/Joghurt/Saft gibt…“
„Du trinkst aber gerade Saft mit Frucht-Fleisch!!“

Ferner sind Begriffe wie „Gemüseschwuchtel“, „Kommunist“, „Körnerfresser“ und ähnliche beliebt und erlaubt. Insgesamt möchte ich unbedingt darauf hinweisen, daß alle Vegetarier, sofern sie aus Überzeugung handeln, stets pseudo-logische Appelle an unser „Gewissen“ richten. Man schenke diesen Argumenten keinerlei Beachtung.

Ein Gespräch, daß nicht nach eigenen Vorstellungen verläuft, kann man beenden, indem man in regelmäßigen, kurzen Abständen Beschreibungen von leckerem, blutigem(!) Fleisch einwirft.

Teil 3: „Die Vorteile des Fleischkonsums“ oder „Warum wir besser sind als jeder Vegetarier“

Entgegen allem, was verleumderische vegetarische Propaganda behauptet, ist Fleisch absolut unverzichtbar für die menschliche Gesundheit. Der Verzicht auf Fleisch führt unweigerlich zu:

– körperlichem Verfall, besonders zu Muskelschwäche und somit zu Impotenz. Falls Ärzte oder medizinische Bücher etwas anderes behaupten, so ist das nur ein sicheres Zeichen für das erschreckende Ausmaß der Infiltration und Korruption durch kriminelle Untergrund-Vegetarier.

– geistigem Verfall. Jeder Vegetarier ist dumm, denn wäre er etwa klug, dann wäre er schließlich kein Vegetarier. q.e.d.

Außerdem muss auf die Natürlichkeit des Fleischessens hingewiesen werden. Alle unserer Vorfahren, menschlich wie nichtmenschlich, waren Fleischesser. Wer würde denn allen Ernstes diese Tradition brechen, nur damit ein paar niedere Tiere am Leben bleiben? Es ist sogar unsere PFLICHT, dieser Tradition nachzukommen, da sie sich bewährt hat. Schließlich sind alle Verhaltensweisen der Tiere auch dem Menschen erlaubt, da dieser höher gestellt ist. Dementsprechend ist jeder Vegetarier ein Verräter an der natürlichen Ordnung. Gegenargumente von Vegetariern brauchen nicht beachtet werden.

Aber damit nicht genug, es gibt noch eine Menge anderer Gründe, die unser Verhalten Tieren gegenüber legitimieren. Die meisten von uns betrachten sie zwar nicht als schwerwiegenden Grund für den Fleischkonsum, aber in einer eventuellen Diskussion mit einem dieser verirrten Geschöpfe, die uns zu widersprechen suchen, sind sie immer hilfreich. Denn jeder Vegetarier wird ihre Logik nicht eingestehen und sich darüber hinaus über seine Kurzsichtigkeit ärgern:

– Durch das Aufessen von Tieren reduzieren wir ihren Bestand auf ein noch erträgliches Maß. Als Beispiel sei hier die Kuhpopulation genannt, der es an natürlichen Feinden mangelt und sie sich so also ungehindert vermehren kann. Also sind wir verpflichtet, Kühe wegzuessen, damit sie nicht überhand nehmen.

– Das von Vegetariern aufgezählte Argument, wir hätten den Fischfang auf das Maß erhöht, bei dem sich die Fischbestände nicht regenerieren könnten und zahlreiche Fischarten deshalb entweder bereits ausgestorben oder bedroht seien, ist schlichtweg unsinnig, denn das genaue Gegenteil ist richtig: Unser hoher Fischbedarf, der ja durch millionen tapferer Kunden aufrechtgehalten wird, schützt die Fische und ERHÖHT auch deren Bestand. Denn, wie außer den dumpfen Gemüseschwuchteln jedes Kind weiß, bestimmt die Nachfrage das Angebot. Erhöhen wir die Nachfrage nach Fisch, so müssen automatisch auch mehr Fische da sein, die der Nachfrage nachkommen. So sichern wir den Fischbestand in unseren Meeren, indem wir Fisch essen. Bedrohung einzelner Fischarten durch Massenfang, als Beispiel dieses bekannte Delphin-Ausrottung-Szenario durch Thunfischfang, sei in den Bereich der Gemüsepropaganda verwiesen.

Als letzter und wichtigster Grund sei hier der Spaß genannt. Wer erfreut sich denn nicht am Geschmack eines saftigen Steaks oder einem frischen Burger? Wem könnten dafür Gemüse oder Teigwaren ein Ersatz sein? Aus der Feststellung, daß wir Tiere nur deshalb töten würden, um unseren Spaß am Fleischkonsum zu haben, ziehen Vegetarier den Schluß, wir würden unethisch handeln. Ethik hin, Mitleid her, wir sind uns alle selbst am nächsten. So ist es doch nur natürlich, daß wir, da wir eine höhere Lebensform sind als Tiere, diese auch essen oder töten dürfen, wenn es uns Spaß macht. Solange wir keine Menschen essen, ist es nur natürlich, daß das Mitleid hinter unserem Spaß am Essen zurücksteht.

Nach diesen drei Kapiteln bleibt mir nichts anderes übrig, als dem (hoffentlich jetzt moralisch gefestigtem) Leser zu wünschen, daß er von dem Umgang mit den Vegetariern verschont bleibe. Abschließend kann ich nur sagen: Guten Appetit beim nächsten Leichenschmaus.